Erinnerung an Erich Edegger
Elke Kahr: "Ich will seinem Erbe gerecht werden"
„Wir halten die Erinnerung an Erich Edegger hoch, weil er ein mutiger und innovativer Kommunalpolitiker war, für den gesellschaftliche Verantwortung eine Selbstverständlichkeit darstellte“. Das erklärt die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr anlässlich der 80. Wiederkehr des Geburtstages des am 30. Jänner 1940 geborenen und am 28. Oktober 1992 plötzlich verstorbenen ÖVP-Politikers.
Als „Radpionier“ trieb der ÖVP- Vizebürgermeister den Ausbau von Radwegen und des öffentlichen Verkehrs voran. Sein Bemühen, den Alternativen zum Auto Geld, Platz und zum Teil auch Vorrang einzuräumen, ging "zunehmend ins Grundsätzliche, ja fast Weltanschauliche. Die von ihm verfolgte Idee war "in Wirklichkeit auch eine neue Dimension von Sozialpolitik", wie der damalige SPÖ-Bürgermeister Alfred Stingl nach Edeggers Tod in einer Trauersitzung des Gemeinderates 1992 sagte. (Zitate nach Argus-Die Fahrradlobby).
Elke Kahr: „Erich Edegger war ein Politiker und Unternehmer mit sozialer Verantwortung, der gerade deshalb mit „seiner“ Interessensvertretung oft in Konflikt geriet. Er pflegte den Dialog mit Andersdenkenden, darunter auch mit dem damaligen Gemeinderat Ernest Kaltenegger, und machte sich unter anderem auch mit den Erfahrungen der damaligen linken Stadtverwaltungen in Bologna und anderen italienischen Kommunen vertraut.
Statt den Beifall der Autofahrer-, Bau- und Immobilienlobby zu suchen, stellte er das gesellschaftliche Interesse in den Vordergrund. Deshalb bleibt er – weit über seine Gesinnungsgemeinschaft hinaus – den Menschen in Graz in guter Erinnerung.
Als Verkehrsstadträtin versuche ich seit nunmehr fast 3 Jahren unter politischen Rahmenbedingungen, die gewiss nicht einfach sind, dem großen Erbe von Erich Edegger gerecht zu werden. “
Veröffentlicht: 30. Januar 2020