Einsetzende Delogierungswelle muss gebrochen werden!
Türkis-Grüne Bundesregierung muss schnell Taten setzen.
"Auch ohne Coronakrise haben immer mehr Menschen Probleme, mit ihren Einkommen die zu hohen Mieten zu bezahlen,“ sagt KPÖ-Stadträtin Elke Kahr.
Mit 1. April wurden jene Mieten fällig, die im April, Mai und Juni vergangenen Jahres coronabedingt gestundet wurden. Jetzt werden nach und nach die Konsequenzen ersichtlich: Viele laufen Gefahr, ihr Dach über dem Kopf zu verlieren. Stark betroffen sind Alleinerzieher:innen und Familien mit vielen Kindern.
„Ein Drittel der Haushalte haben coronabedingt mit Einkommenseinbußen zu kämpfen. Wie soll jemand, der arbeitslos geworden oder in Kurzarbeit geschickt worden ist – also nun weniger Geld als bisher zur Verfügung hat – gestundete Mieten innerhalb weniger Monate nachzahlen?“, weist KPÖ-Stadträtin Elke Kahr auf ein Problem hin, das von der Bundesregierung offenbar nicht zur vollen Gänze erkannt wird.
Daher ist es besonders wichtig, dass die von Minister Mückstein versprochenen 24 Millionen als Soforthilfe möglichst rasch und unbürokratisch fließen, um neben den menschlichen Tragödien auch die enormen Folgekosten von Delogierungen zu vermeiden.
„Wer schnell hilft, hilft doppelt“, das weiß Kahr aus ihren Sozialsprechstunden, in welchen die Anzahl der Leute, die mit einer drohenden Delogierung konfrontiert sind, ständig steigt: „Ich spreche schon lange nicht mehr nur von arbeitslosen Menschen oder jenen mit geringen Einkommen. Auch Menschen mit Durchschnittsverdiensten haben zusehends Probleme, ihre Mieten zu bezahlen.“
Bestätigt wird dies durch aktuelle Zahlen der Caritas Steiermark. Alleine letztes Jahr sind in der Steiermark 444 Delogierungen durchgeführt worden. Die Beratungsstelle zur Wohnungssicherung verzeichnet einen Anstieg der Beratungsgespräche von 40%.
„Die Bundesregierung muss ein Aussetzen aller Delogierungen beschließen. Es darf nicht passieren, dass Menschen in diesen Zeiten einfach auf die Straße gesetzt werden“, so Kahr.
Veröffentlicht: 7. Juli 2021