"Direkte Unterstützung des Bundes für ÖV wünschenswert"
Bund darf nicht auf Städte wie Graz vergessen
2,1 Milliarden Euro will die Bundesregierung zuschießen, um die Haushalte angesichts der dramatisch steigenden Energiekosten zu entlasten. 150 Mio. Euro davon sollen in den Öffentlichen Verkehr fließen. Laut Medienberichten sollen diese Mittel direkt an die Verkehrsunternehmen fließen, eine verbindliche Garantie für Ticketpreise ist damit nicht verknüpft. Bürgermeisterin Elke Kahr plädiert dafür, Mittel direkt an die Städte auszuzahlen, um ÖV-Tarife zu stützen.
Mit 1. Juli steht die nächste Erhöhung der Tarife im Steirischen Verkehrsverbund an. Dann werden die Fahrpreise im gesamten steirischen ÖV-Netz wieder kräftig erhöht. Lediglich die Gemeinden können durch Stützung der Tarife dafür sorgen, dass die Kosten für die Benutzerinnen und Benutzer öffentlicher Verkehrsmittel nicht ungebremst steigen.
Die Stadt Graz investiert viel Geld, um allen Menschen die Benützung der Graz Linien zu ermöglichen: Mit der Mobilitätscard können etwa 13.000 Menschen mit geringen Einkommen für 50 Euro das ganze Jahr die Graz Linien nutzen. Um die Jahreskarte für die Zone 101 günstiger anbieten zu können, wird jede mit 175 Euro gestützt. Und das KlimaTicket Steiermark, das eine landesweite ÖV-Nutzung ein Jahr lang für 588 Euro ermöglicht, unterstützt die Stadt Graz mit 108 Euro.
Bürgermeisterin Elke Kahr: „Es wäre dringend notwendig, dass der Bund die Kommunen dabei unterstützt, die Jahreskarten zu finanzieren. Für die Stadt sind damit hohe Kosten verbunden, die aber auch einen großen sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen haben. Es wäre daher wünschenswert, Städte wie Graz beim Entlastungspaket unmittelbar zu berücksichtigen.“
Veröffentlicht: 21. März 2022