Das Wort zum Sonntag
Bundespräsident Fischer über Elke Kahr (Presse am Sonntag)
In Graz kommt die KPÖ auf Platz zwei, Stronach liegt in Umfragen sehr gut: Was ist das?
Bundespräsident Fischer: Die KPÖ hat in Graz schon einmal vor zehn Jahren 20 Prozent erreicht. Das ist ein spezielles Grazer Phänomen. Die Kommunistische Partei hat dort Exponenten, die in einer für viele Menschen akzeptablen Weise soziale Themen in den Vordergrund rücken und dabei überzeugend arbeiten. Gleichzeitig hat sich die Grazer Sozialdemokratie, die seit dem Rücktritt Stingls nicht Tritt fassen konnte, in der Nachfolgefrage so zerstritten, dass sie jetzt unter der 20-Prozent-Marke liegt.
Fischer: Aber halten Sie es nicht für eine Verharmlosung der KPÖ, wenn sie stets nur als nette Partei dargestellt wird, die sich freundlich um die Leute kümmert? Offenbar wissen manche nicht, wofür das „K“ steht.
Verharmlosen kann man nur etwas, das gefährlich ist. Und ich glaube nicht, dass Frau Kahr in Graz eine Gefahr für die Demokratie oder den Rechtsstaat oder für die Stabilität unseres Landes ist.
Quelle: Die Presse am Sonntag, 2. 12. 2012
Der Bundespräsident fügt hinzu:
"Der Kommunismus hat in Österreich seit mehr als 50 Jahren keine Chance mehr."
Das sehen wir ein wenig anders.
Veröffentlicht: 2. Dezember 2012