Covid-Impfstoff: Unterschreiben, um ärmsten Ländern zu helfen!
Kommentar des Grazer Gesundheitsstadtrats Robert Krotzer
Das Rennen um einen Impfstoff gegen Corona ist in der Zielgerade. Die Gewinner scheinen festzustehen: Die Pharmakonzerne. Die Verlierer könnten Milliarden Menschen auf diesem Planeten sein, deren Regierungen die horrenden Preise für die Impfstoffe nicht bezahlen können.
Schon immer gestalten die Multis ihre Preise so, dass sie möglichst fette Gewinne machen. Darum kosten einige Medikamente sehr viel Geld – und ihre Unerschwinglichkeit auch sehr viele Leben. Denn nur wer sie sich leisten kann, bekommt sie auch. Dabei haben gerade diese Multis von der öffentlichen Hand Milliardensummen für die Forschung erhalten. Bei den Ergebnissen herrscht aber die gleiche Geheimniskrämerei wie bei den Summen, die die Staaten für die Impfstoffe nun zahlen müssen. Auch Ärzte ohne Grenzen fordert zurecht, dass alle Lizenzvereinbarungen für Impfstoffe, sowie die Kosten und Daten klinischer Studien öffentlich gemacht werden müssen.
Die reichsten Staaten der Welt – die EU, die USA, Japan und Kanada – haben für sich bereits 80 Prozent der Impfstoffe reserviert, obwohl in ihnen nur 14 Prozent der Weltbevölkerung leben.
In Österreich wird die Impfung aus dem Steuertopf finanziert und somit allen kostenlos zur Verfügung gestellt. Vielen Ländern der Welt können sich das nicht leisten.
Es ist höchst an der Zeit, diesen Teufelskreis der Profitgier zu durchbrechen. Dazu braucht es aber den Willen und den Mut mit der althergebrachten kapitalistischen Logik zu brechen.
Unterzeichnen Sie diese europäische Bürgerinitiative, um sicherzustellen, dass die Europäische Kommission alles in ihrer Macht Stehende tut, um Impfstoffe und Behandlungen zur Bekämpfung der Pandemie zu einem globalen öffentlichen Gut zu machen, das für jede und jeden frei zugänglich ist: noprofitonpandemic.eu/de
Robert Krotzer ist Stadtrat für Gesundheit und Pflege in Graz.
Kontakt: robert.krotzer@stadt.graz.at
Veröffentlicht: 21. Dezember 2020