Causa Kurz: Politik und Anstand
Ein Kommentar von Stadträtin Elke Kahr.
Ich bin nicht in die Politik gegangen, um reich zu werden. Ich bin in die Politik gegangen, um dazu beizutragen, den Leuten ein besseres Leben zu ermöglichen. Mit großen oder kleinen Problemen kommen die Leute zu uns. Wir können nicht alles lösen, zumindest teilen wir die Sorgen und hören den Leuten aufmerksam zu. Als gewählte Vertreterin der Bevölkerung gebietet das der Anstand – und dieser schwindet in der Politik leider immer mehr.
Anstatt Politik im Sinne der Bevölkerung zu machen, werden staatliche Einrichtungen als Spielwiese und Selbstbedienungsladen für Parteigänger und Parteifreunde benutzt. Anstatt die Besten für einen Posten zu suchen, werden Jobausschreibungen vorab an die gewünschte Person angepasst. Anstatt zum Wohle der Bevölkerung zu arbeiten, wird darauf geschaut, die eigene politische Machtposition auszubauen.
Die veröffentlichten Nachrichten zwischen Bundeskanzler Kurz und dem jetzigen Vorstand der österreichischen Staatsbeteiligungen (u.a. OMV, Post, Telekom Austria, Casinos etc.) haben – wieder einmal - einen tiefen Einblick in das Politikverständnis der Herrschaften in den Hohen Häusern der Republik eröffnet. In den Chatprotokollen findet man vieles, nur den Anstand sucht man vergebens.Ihre Elke Kahr
Veröffentlicht: 31. März 2021