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Verbauung in Graz endlich stoppen

KPÖ setzt Schwerpunkt im Gemeinderat.

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"Wir brauchen daher dringend verbindliche Richtlinien zur Beschränkung von zukünftiger Versiegelung und einer Entsiegelung von Nutzflächen“, betont Gemeinderat Christian Sikora.

Jeden Tag wird eine Fläche von 20 Fußballfeldern in Österreich verbaut! Österreich ist damit Europameister im Verbauen. Das Verschwinden von Grünflächen hat negative Auswirkungen: große Hitze in der Stadt und Hochwassergefahr bei Starkregen.

"Zurzeit gewinnt man den Eindruck, dass jedes freie Plätzchen in Graz verbaut wird", so KPÖ-Stadtplanungssprecher Christian Sikora. In Graz sind bereits in etwa 27 Prozent (!) des bewohnbaren Raumes verbaut und somit versiegelt - Tendenz stark steigend. "Die stetige Verbauung des Bodens verschärft Umwelteinflüsse in der Stadt: Im Sommer sind manche Plätze aufgrund der Hitze kaum begehbar. Asphalt, Beton und Hausfassaden speichern die Wärme und geben diese ab. Das kann - erwiesenermaßen - Temperaturunterschiede von fünf bis zehn Grad ausmachen", so Sikora. Die Folgen des Klimawandel werden dadurch verstärkt und werden zukünftig verschärft werden. Laut dem Bericht des Klima- und Energiefonds werden sich die Hitzetage bis 2050 auf mehr als 50 Tage pro Jahr verdoppeln.

Das weitere Problem, welches durch stark verbaute Böden entsteht, ist die Hochwassergefahr aufgrund von Starkregen. "ForscherInnen gehen davon aus, dass in den nächsten 30 Jahren die Starkregenereignisse um bis zu 26 Prozent zunehmen werden. Die verbauten Böden können das Regenwasser nicht aufnehmen. Das führt zu Hochwasser im Stadtgebiet", so Sikora.

 

Es ist offensichtlich, dass es so nicht weitergehen kann. Wir brauchen daher dringend verbindliche Richtlinien zur Beschränkung von zukünftiger Versiegelung und einer Entsiegelung von Nutzflächen“, betont Sikora.

 

 

Die KPÖ setzt in der Gemeinderatssitzung am kommenden Donnerstag diesbezüglich einen Themenschwerpunkt. Mehrere Initiativen befassen sich mit diesem Thema:

  1. Bereits im Februar hat die Stadt Graz eine Petition an das Land Steiermark gerichtet, damit verbindliche Vorschriften, welche die Bodenversiegelung betreffen, in das StROG und in das Stmk. Baugesetz aufgenommen werden. Christian Sikora wird den Antrag einbringen, die Erledigung der Petition beim Land einzufordern.
  2. Auch in einem weiteren Regelwerk, dem Räumlichen Leitbild der Stadt Graz, das noch in diesem Jahr beschlossen werden soll, fehlen verbindliche Richtlinien zur Reduzierung der Versiegelung. „Das muss dringend nachgeholt werden“, fordert Sikora und wird dazu einen Antrag stellen.
  3. Mit einer Frage an Bürgermeister Nagl will der Planungssprecher außerdem abklären, welche Maßnahmen dieser im Rahmen seiner Zuständigkeit für die Stadtplanung setzt, um die Auswirkungen des Klimawandels auf die Stadt Graz zu minimieren.
  4. Gemeinderätin Christine Braunersreuther wird einen Dringlichkeitsantrag stellen. Sie fordert die Zusammenarbeit aller zuständigen Abteilungen mit dem Ziel, durch geeignete Maßnahmen die Entsiegelung von Flächen zu attraktivieren. Das dies gelingen kann, zeigen Beispiele aus dem Ausland.
  5. Und schließlich will Gemeinderat Kurt Luttenberger mit einer Anfrage an den Bürgermeister erfahren, ob er ganz konkrete Änderungen im Flächenwidmungsplan setzt, um dem spekulativen baulichen Wildwuchs in Grazer Einfamilienhausarealen Einhalt zu gebieten.

„Wir werden auch in den nächsten Monaten nicht lockerlassen und immer wieder den Finger in die Wunden legen“, kündigt der KPÖ-Planungssprecher an. „Damit Graz eine lebenswerte Stadt bleibt.“

Veröffentlicht: 17. September 2018

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