Bevölkerung lehnt EU-Schummelpackungen ab
Elke Kahr für Rücknahme der Verpackungsverordnung
Die neue Verpackungsverordnung der EU erweitert für die Konzerne die Möglichkeiten zu verdeckten Preiserhöhungen ganz gewaltig. Sie macht es möglich, dass neue – und kleinere – Verpackungen für verschiedene Waren zum gleichen Preis verkauft werden können wie die größeren alten. Seit 11. April dürfen Produzenten Waren in beliebig großer oder kleiner Verpackung anbieten. Ausgenommen sind nur Wein, Schaumwein und Spirituosen. Im Unterschied zu Richtlinien, die in den Parlamenten wenigstens noch debattiert und nachvollzogen werden müssen, ist diese Verordnung sofort in Kraft getreten.
Die Grazer Wohnungsstadträtin Elke Kahr betonte am Montag, dass die Kritik der KPÖ an diesem Unsinn von einer großen Mehrheit der österreichischen Bevölkerung geteilt wird:
Laut einer Meinungsumfrage befürchten 78 Prozent, dass es durch die Möglichkeit, Waren beliebig groß oder klein zu verpacken, zu verdeckten Preiserhöhungen kommen wird. Von 75 Prozent wird die EU-Verordnung abgelehnt.
Elke Kahr: „Trotzdem hat man diesen Beschluss durchgezogen. Es ist wie mit dem Aus für die Glühbirnen. Man handelt im Interesse der großen Konzerne und stellt die Bevölkerung vor vollendete Tatsachen. Die österreichischen Politiker stellen sich taub und unwissend. Dabei müssen derartige Verordnungen die zuständigen EU-Gremien durchlaufen, in denen Österreich vertreten ist.
Wir lehnen diese EU-Schummelpackungen ab und verlangen eine Rücknahme der entsprechenden Verordnung. Nach den negativen Erfahrungen der letzten Monate muss dieser Beschluss korrigiert werden. Die EU kommt uns sonst zu teuer“.
Veröffentlicht: 17. August 2009