Beim Schloss St. Martin soll gebaut werden
STRASSGANG. Unterhalb des Schlosses St. Martin, auf einem Grundstück der Firma Paar beim der „Green City“ in Straßgang, wurde mit einem Edikt ein Bauverfahren eröffnet. Viele fragen sich, wieso das möglich ist, obwohl KPÖ, Grüne und SPÖ jetzt für die Regierungsagenden der Stadt Graz verantwortlich sind und sich immer gegen die Verbauung eingesetzt haben.
Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Ruth Masser (KPÖ) dazu: „Leider ist die Sache nicht so einfach. Sehr viele Grundstücke im Bezirk Straßgang sind im Flächenwidmungsplan als „Wohnen allgemein“ mit einer Bebauungsdichte bis 0,8 ausgewiesen. Sie unterliegen noch keiner Bebauungsplanpflicht. Die Behörde muss sich an den Flächenwidmungsplan halten und daher die Bauansuchen genehmigen.“
Der Gemeinderat wird über geplante Bebauungen nicht einmal informiert und kann auch keinen Einspruch erheben. Die Baubehörde achtet aber sehr genau auf die strenge Einhaltung des Baugesetzes. „Das steiermärkische Baugesetz ist sehr investorenfreundlich – und leider blocken ÖVP und SPÖ im Landtag viele Verbesserungsvorschläge ab“, erklärt Masser.
„Eine wichtige Maßnahme hat die neue Grazer Koalition aber bereits vereinbart“, erklärt Christine Braunersreuther, Klubobfrau und Planungssprecherin der KPÖ im Grazer Gemeinderat: Die Bebauungsplanpflicht soll in Graz massiv ausgeweitet werden. „So bekommen der Gemeinderat und auch die Anwohner:innen mehr Mitspracherechte und die Investoren haben nicht mehr freie Hand.“
Veröffentlicht: 30. November 2022