Bebauungsplan gefährdet Weltkulturachse
Seit 1. Dezember 1999 befindet sich die Grazer Altstadt auf der ehrenwerten Liste von weltweit rund 900 UNESCO-Weltkulturerbestätten – eine Auszeichnung mit großer Bedeutung für Graz! Für Graz ist damit aber auch die Verpflichtung verbunden. Das historische Erbe einer vielfältigen Baukultur von der Gotik bis zum 21. Jahrhundert muss erhalten werden. Zeitgenössische Baukultur sollte sich harmonisch einfügen.
Mit der Erweiterung der Grazer Weltkulturzone um das Schloss Eggenberg entstand 2010 auch eine Achse, die vom historischen Zentrum der Stadt bis nach Eggenberg reicht.
Gemeinderat Christian Sikora möchte die Achse durchgehend etwa mit Rasenflächen, Fassadenbegrünungen, Alleebäumen erweitern. „Dieses grüne Band soll sich vom Schloss Eggenberg über die Eggenberger Allee bis zum Hauptbahnhof und weiter über die Annenstraße bis hin zum historischen Stadtkern ziehen“, so Sikora. Er hat im Gemeinderat einen entsprechenden Antrag gestellt.
Doch der Bebauungsplan, der am Montag in der green box in Eggenberg vorgestellt wurde, gefährdet den schützenswerten Ortsbildcharakter. Der Aufruhr der Eggenberger Bevölkerung bei der Vorstellung dieses Bebauungsplanes ist groß. In der Vergangenheit wurden hier schon Bausünden begangen, indem man Gebäude errichtet hat – wie etwa die Fernmeldeschule –, die nicht in das Villenviertel passen. „Doch statt diese Bausünden wieder rückgängig zu machen, geht die Zerstörung weiter. Die KPÖ lehnt dieses Vorhaben ab“, betont der KPÖ-Planungssprecher.
Einwendungen gegen den Bebauungsplan können noch bis Anfang März eingebracht werden.
Veröffentlicht: 30. Januar 2020