Bebauungsplan in Gries komplett neu erarbeitet

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Noch vor der letzten Gemeinderatswahl wurde der Bebauungsplan Josef-Huber-Gasse aufgelegt – und stieß auf viel Kritik. Zusammen mit Anrainer:innen wurde er jetzt neu erarbeitet und soll am Donnerstag im Gemeinderat beschlossen werden.
Foto: © Stadt Graz

In der kommenden Gemeinderatssitzung steht der Bebauungsplan für das Geviert Josef-Huber-Gasse–Kindermanngasse–Lazarettgasse–Idlhofgasse zur Beschlussfassung auf der Tagesordnung. Mit diesem Bebauungsplan hat die Stadt Graz neue Wege im Sinn einer partizipativen Planung beschritten. Noch in der Ära Nagl wurde der Bebauungsplan 5.39.0 im Sommer 2021 erstmals aufgelegt und stieß auf viel Kritik. Die Anrainer:innen sprachen sich in ihren Einwendungen insbesondere gegen eine Bebauung des Innenhofs aus, die mit dem damals zur Auflage gebrachten Bebauungsplanentwurf ermöglicht worden wäre.

Darum wurde von der neuen Stadtregierung der Prozess neu gestartet und die Anrainer:innen bereits im Vorfeld der Erstellung des Bebauungsplans eingebunden. „Bebauungspläne, die in der schwarz-blauen Vorgängerperiode erarbeitet wurden, wurden oft den Investoren auf den Leib geschneidert. Das hat sich jetzt geändert. Wir versuchen, das zu korrigieren und bei der Stadtentwicklung Bedürfnisse der Menschen in Mittelpunkt zu stellen“, erklärt KPÖ-Planungssprecherin Christine Braunersreuther.

Die Baufreihaltung des Innenhofs, mehr Grün und Bäume sowie eine Aufwertung des öffentlichen Raums waren jene Anliegen, die bei der Dialogveranstaltung besonders oft genannt wurden. „Die Anrainer:innen und Bürger:innen haben im Rahmen der Beteiligung einen entscheidenden Impuls für mehr Grün und dessen Schutz im Innenhof und auch für mehr Grün im Straßenraum gegeben. Dieses Format zur Beteiligung hat sich bewährt und kann auch in Zukunft verstärkt eingesetzt werden“, erklärt die Grüne Gemeinderätin Alexandra Würz-Stalder (GRÜNE):

Auf der Grundlage dieses Prozesses wurde der Bebauungsplan neu erarbeitet. Zentrales Element der neuen Planung ist dabei die Freihaltung des Innenhofs des Gevierts. Um den Baumbestand zu sichern, wurde erstmals eine gesamte Baumgruppe im Innenhof als schützenswert ausgewiesen. Mehr Grün wird auch in der Idlhofgasse ermöglicht. Bei einer zukünftigen Entwicklung wird ein Teil der Gebäude zugunsten eines Vorgartenbereichs mit Baumpflanzungen zurückgesetzt. Bei Neubauten muss auf die Wahrung des kleinteiligen Bestandscharakters Rücksicht genommen werden.

„Mit diesem Bebauungsplan ist es gelungen, eine gute Einbindung der Anrainer:innen zu gewährleisten. Und als Anrainer:in merkt man, dass es sich auszahlt, seine Einwendungen und Ideen einzubringen. Eine Besonderheit in diesem Bebauungsplan ist darüber hinaus die zu schützende Baumgruppe im inneren Bereich,“ so SPÖ-Planungsausschussvorsitzender Manuel Lenartitsch (SPÖ) abschließend.

Veröffentlicht: 11. Oktober 2024