BAWAG sperrt Post aus
KPÖ Gemeinderat Christian Sikora: „Sehe postalische Versorgung für Grazerinnen und Grazer gefährdet und befürchte lange Weg- und Wartezeit für Postkunden“
Nachdem die BAWAG die Kooperation mit der Post gekündigt hat, muss sich diese bis Ende 2019 nach neuen Geschäftslokalen umsehen. Österreichweit betrifft das laut Post 74 Filialen, fünf davon in Graz.
Noch bevor die Post-Verantwortlichen evaluiert haben, wie die zukünftige postalische Versorgung für die Großstadt Graz aussehen wird, wurde bereits jetzt die Schließung der angeblich defizitären Filiale in der Grazer Herrgottwiesgasse angemeldet. Bei weiteren Grazer BAWAG/Post-Filialen wird eine Entscheidung in den nächsten Monaten getroffen werden.
KPÖ Graz Gemeinderat Christian Sikora sieht dabei die ohnehin recht dünnen postalischen Versorgung für den Großraum Graz stark gefährdet: "Die Postversorgung in einer Großstadt muss unbedingt gewährleistet sein. Lange Wegzeiten sind gerade für ältere Leute oder Menschen mit Behinderung nicht zumutbar. Ein weiterer Effekt, welcher bei der Ausdünnung des Postnetzes auftritt, ist die dadurch steigende Verkehrsbelastung. Eine „Stadt der kurzen Wege“ muss deshalb in jeden Bezirk zentral gelegene und für jeden leicht erreichbare Postfilialen aufweisen".
Sikora fordert Bürgermeister Nagl auf, mit den Verantwortlichen der Post AG Gespräche aufzunehmen und sich für eine flächendeckende postalische Versorgung der Stadt Graz einzusetzen. „Dabei sollen die BezirksvertreterInnen mit einbezogen werden“, so Sikora.
Aufgabe der Post ist es, die Versorgung für die Bevölkerung mit Post-Dienstleistungen sicherzustellen. Diese sieht Sikora immer mehr in Gefahr: „Seit der Teilprivatisierung der Post wird dieser Aspekt immer mehr in den Hintergrund gedrängt. Stattdessen setzt man darauf möglichst hohe Gewinne für die Aktionärseigentümer zu erzielen.“ Deshalb hat sich die KPÖ stets gegen die Privatisierungen von Daseinsvorsorge ausgesprochen.
Veröffentlicht: 5. April 2018