Bauernmarkt soll Bauernmarkt bleiben!
Gemeinderätin Braunersreuther: "Ziel muss sein, den StandlerInnen die Arbeit zu erleichtern - nicht zu beschränken!"
Regionales Einkaufen ist ein ökologisch sinnvoller und gesunder Trend. Wo könnten die GrazerInnen das besser erledigen als auf den Bauernmärkten, die bei den BewohnerInnen der Stadt wie bei den TouristInnen gleich beliebt sind.
Das von Vizebürgermeister Eustacchio angekündigte Platzkonzept für den Kaiser-Josef-Markt ärgert nicht nur die StandlerInnen, es steht genau dem entgegen, was GrazerInnen und TouristInnen an den Bauernmärkten lieben.
StandlerInnen sollen nun, selbst wenn sie eigene Tische mitbringen, plötzlich Tischmieten bezahlen und an schwächeren Markttagen dazu gezwungen werden, ihre Stammplätze, an denen sie von den KundInnen gut gefunden werden, in die Platzmitte zu verlegen. So könnten die Ränder des Platzes für Gastgärten oder gar für Parkplätze freigemacht werden.
Diese Ideen widersprechen aber dem Grundprinzip eines originären Bauernmarktes. Mehrere StandlerInnen sind alamiert. „Im Sinne einer gesunden Nahversorgung der Bevölkerung sollte es der Stadt wichtig sein, den StandlerInnen die Arbeit möglichst leicht zu machen“, findet KPÖ-Gemeinderätin Christine Braunersreuther. Mit der Installierung einer ausreichenden Anzahl von Mistkübeln oder Parkbänken, die zum Verweilen ohne Konsumzwang zur Verfügung stehen, würde den StandlerInnen nutzbringend geholfen sein. „Wenn schon ein neues Konzept, dann soll man zumindest die StandlerInnen in den Prozess mit einbeziehen - sie wissen, wo der Schuh drückt“, fordert Braunersreuther.
Wozu es führen kann, die regionalen StandlerInnen durch höhere Mieten und komplizierte Regelungen zu verschrecken und der Gastronomie mehr Raum einzuräumen, kann man Beispiels des Wiener Naschmarkts sehen. Dieser hat sowohl bei WienerInnen als auch bei TouristInnen an Beliebtheit verloren. Die Stadt Wien rudert daher wieder zurück und hat mit 1. Juli eine neue Marktordnung erlassen, die es regionalen HändlerInnen wieder leichter machen soll, ihre Produkte in der Stadt zu verkaufen. „Graz sollte es gar nicht erst so weit kommen lassen“, findet Braunersreuther.
Veröffentlicht: 14. Juli 2017