Bank Austria – „Keine weitere Filiale in Graz schließen“
Elke Kahr warnt vor weiterer Ausdünnung der Infrastruktur
Die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr wandte sich am Dienstag entschieden gegen die Schließung von weiteren Filialen der Bank Austria in Graz. Zuvor war angekündigt worden, dass 80 der bisher 200 Filialen des Geldinstitutes „vor allem in Ballungsräumen“ zugesperrt werden sollen.
Elke Kahr: „In Graz hat die Bank Austria erst vor kurzem die Zweigstellen am Griesplatz und am Dietrichsteinplatz geschlossen. Die Ausdünnung der Infrastruktur hat bei uns schon ein Maß erreicht, das nicht mehr hinzunehmen ist.
Es ist nämlich falsch, ausschließlich auf Telebanking zu setzen. Wer älter ist, wer nicht in den virtuellen Raum des Internet ausweichen kann, braucht die persönliche Ansprache und die Beratung.
Während die oberste Etage der Banken keine Angst um die persönliche Zukunft hat und im schlimmsten Fall Millionenabfertigungen kassiert, zittern die Beschäftigte im Bankensektor um ihre Arbeitsplätze. Denn auch bei anderen Instituten droht ein massiver Personalabbau und die Schließung von Filialen. Das ist keine Verschlankung sondern eine Hungerkur.“
Der Hintergrund dieser Entwicklung ist nicht gottgewollt. Im Zuge der Finanzkrise vollzieht sich ein gewaltiger Konzentrations- und Zentralisationsprozess auf dem Bankensektor. In der Folge verschwinden traditionsreiche Banken, tausende Arbeitsplätze werden abgebaut und die Privatkunden gelten nur mehr als lästiges Anhängsel einer riesigen Spekulationsblase. Die wichtige Funktion einer österreichischen Bank zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft ist Geschichte.
Verantwortlich dafür ist auch die österreichische Politik und im besonderen die Wiener SPÖ, die im Jahr 2001 den Verkauf der Bank Austria an das Ausland zugelassen hat. Die KPÖ tritt für eine strikte Kontrolle der Finanzmärkte und auch dafür ein, Banken und Versicherungen wieder in öffentliche Hände zu geben.
Veröffentlicht: 15. Dezember 2015