Bank Austria – Cernko lässt Beschäftigte im Stich
Elke Kahr sieht Lehrstück für ganz gewöhnlichen Kapitalismus
Als „Lehrstück für den ganz gewöhnlichen Kapitalismus“ bezeichnete die Grazer KPÖ-Stadträtin Elke Kahr am Montag die Meldung, dass der Bank-Austria-Chef Willibald Cernko mit 1. März seinen Vorstandsposten aufgeben wird.
Kahr: „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan und den Zusperrkurs im größten österreichischen Bankinstitut fixiert. Jetzt kann er gehen und lässt die Beschäftigten im Stich. Während die oberste Etage der Banken keine Angst um die persönliche Zukunft hat und mitten in der Krise Millionenabfertigungen kassiert, zittern die Beschäftigten im Bankensektor um ihre Arbeitsplätze. Denn auch bei anderen Instituten droht ein massiver Personalabbau und die Schließung von Filialen. Das ist keine Verschlankung sondern eine Hungerkur.“
Der Hintergrund dieser Entwicklung ist nicht gottgewollt. Im Zuge der Finanzkrise vollzieht sich ein gewaltiger Konzentrations- und Zentralisationsprozess auf dem Bankensektor. In der Folge verschwinden traditionsreiche Banken, tausende Arbeitsplätze werden abgebaut und die Privatkunden gelten nur mehr als lästiges Anhängsel einer riesigen Spekulationsblase. Die wichtige Funktion einer österreichischen Bank zur Unterstützung der heimischen Wirtschaft ist Geschichte.
Verantwortlich dafür ist auch die österreichische Politik und im besonderen die Wiener SPÖ, die im Jahr 2001 den Verkauf der Bank Austria ins Ausland zugelassen hat. Die KPÖ tritt für eine strikte Kontrolle der Finanzmärkte und auch dafür ein, Banken und Versicherungen wieder in öffentliche Hände zu geben.
Elke Kahr betonte am Montag, dass die Grazer KPÖ auch weiterhin an der Seite der von Personalabbau bedrohten Bankbeschäftigten stehen wird: „Wir können keine Wunder versprechen, wollen aber konkrete Hilfe leisten, wo dies möglich ist.“
Veröffentlicht: 19. Januar 2016