Anstellung pflegender Angehöriger

Pilotprojekt der Stadt Graz startet im Jänner 2024

Um pflegende Angehörige finanziell abzusichern hat die Grazer Koalition aus KPÖ, Grünen und SPÖ ein Pilotprojekt ins Leben gerufen. Ziel des neuen Modells ist es, pflegende Angehörigen finanziell mit einer Anstellung vor Altersarmut zu schützen. 

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Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ), Norma Rieder (Leiterin der Grazer Pflegedrehscheibe), Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne); Gesundheits- und Pflegestadtrat Robert Krotzer (KPÖ) bei der Präsentation des neuen Modells.

Pflegende Angehörige sind nach wie vor die größte Personengruppe im Bereich der Pflegebetreuung. Angehörige zu pflegen ist jedoch physisch und psychisch belastend. In der Fürsorge gehen Verwandte oft an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Dazu kommt die Unsicherheit, ob alles richtiggemacht wird, damit die zu pflegende Person nicht zu Schaden kommt. Die Herausforderungen nehmen mit der Zeit zu und dies geht oft auf Kosten von Beruf und Familie. Viele Angehörige übernehmen diese Aufgaben gerne, doch sie benötigen dringend unterstützende Strukturen, um finanziell abgesichert zu sein. Darum hat man in Graz ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, um pflegende Angehörige finanziell abzusichern. 

Im ersten Jahr können 15 Personen angestellt werden, die Angehörige mit den Pflegestufen 3, 4 und 5 betreuen. Das Gehalt richtet sich nach Stundenanzahl  und Pflegestufe. Bei Pflegestufe 3 und 20 Wochenstunden sind es 1.200 Euro netto, bei Stufe 4 und 30 Stunden sind es 1.600 Euro netto und bei Stufe 5 und 40 Wochenstunden kommt man auf 2.000 Euro netto. Das Pilotprojekt wird laufend evaluiert, um stetige Verbesserungen durchführen zu können.

KPÖ-Gesundheits- und Pflegestadtrat Robert Krotzer setzt auf die Vorbildwirkung des Projekts: „Das neue Grazer Modell ist ein erster wichtiger Schritt zur Absicherung von Menschen, die für die Pflege ihrer Angehörigen physisch und psychisch an ihre Grenzen gehen. Wir entlasten sie damit und nehmen ihnen zumindest ihre finanziellen Sorgen. Wir hoffen, dass das Land Steiermark das Modell übernehmen wird.“

Die Leiterin der Grazer Pflegedrehscheibe, Norma Rieder ergänzt: „Die Sicherung der Versorgungsqualität der pflegebedürftigen Menschen in ihrem Wohnumfeld ist für uns ein zentrales Anliegen. Daher legen wir unser Augenmerk auf die qualitätssichernde Begleitung. Im Rahmen dieser werden u.a. Kurse für pflegende Angehörige und qualitätssichernde Hausbesuche durch die Amtssachverständigen der Pflege angeboten.“

Infoveranstaltungen im November

TERMIN 1: 15. November, 11 Uhr (Anmeldung bis 12. November)
TERMIN 2: 20. November, 16 Uhr (Anmeldung bis 16. November) 
WO: Hörsaal Albert Schweitzer, Geriatrische Gesundheitszentren Graz, Albert-Schweitzer-Gasse 36, 8020 Graz 
WIE: Anmeldungen unter pflegedrehscheibe@stadt.graz.at

 

Antworten auf die häufigst gestellten Fragen zur Anstellung pflegender Angehöriger findet man findet man hier.

Veröffentlicht: 20. Oktober 2023