Alfred-Kolleritsch-Gasse statt Kernstockgasse
„Ein Straßenschild, zu dem man tatsächlich „aufsehen“ kann.“, fordert KPÖ-Gemeinderat Dr. Hans Peter Meister.
Am 29. Mai ist Alfred Kolleritsch im Alter von 89 Jahren verstorben. „Die Stadt Graz soll für den allseits anerkannten Autor, Herausgeber und Mensch Alfred Kolleritsch einen Erinnerungsort schaffen“, setzt sich Gemeinderat Hans Peter Meister für die Benennung einer Straße nach dem verstorbenen Grazer ein. Hier ein Nachruf von Elke Kahr.
„Als Mitbegründer und langjähriger Präsident des Forum Stadtpark hat Kolleritsch die Entwicklung der Grazer Kulturlandschaft maßgeblich gestaltet.“, so Meister und verweist weiter: „Er hatte ein feines Gespür für die Restbestände des braunen Ungeists in dem zu Beginn seines Wirkens dominierenden Kulturzirkeln. Das Eintreten gegen Deutschnationalismus und rechtsextreme Tendenzen war für ihn Zeit seines Lebens wichtig."
Anders sieht es allerdings mit Ottokar Kernstock aus, nach dem eine Straße im Bezirk Gries benannt ist: „Ottokar Kernstock schrieb beispielsweise für die Fürstenfelder Ortsgruppe der NSDAP 1923 das Hakenkreuzlied, das die NSDAP in den folgenden Jahren für Propagandazwecke verwendete. Diesen Text kann man nicht verlesen, ohne in den Verdacht der Wiederbetätigung zu geraten“, stellt Meister fest. Erst letztes Monat wurde Kernstock posthum die Ehrenbürgerschaft in seiner Geburtsstadt und Grazer Partnerstadt Maribor entzogen.
„Es liegt auf der Hand, dass die Stadt Graz die Kernstockgasse umbenennen und stattdessen die Straßenschilder mit einem Namen versehen soll, zu welchem die Grazerinnen und Grazer tatsächlich „aufsehen“ können“, setzt sich Meister für eine rasche Umbenennung der Gasse ein.
Mediale Berichterstattung:
Kleine Zeitung (03.07.2020)
Dr. Hans Peter Meister ist Allgemeinmediziner in Lend
und seit Jänner 2020 Gemeinderat der KPÖ Graz.
E-Mail: hans-peter.meister@stadt.graz.at
Veröffentlicht: 3. Juli 2020