35-Stunden-Woche? Besser heute als morgen!
KPÖ freut sich über Neuentdeckung alter Forderung
„Besser heute als morgen“, kommentiert Kurt Luttenberger, KPÖ-Gemeinderat in Graz und Arbeiterkammerrat des Gewerkschaftlichen LinksBlocks (GLB), die Forderung des steirischen ÖGB-Präsidenten Horst Schachner nach Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn- und Personalausgleich. Neu ist sie nicht. Angesichts der steigenden Produktivität sei sie vielmehr dringend nötig, die Profitmassen, um sie zu finanzieren, eindeutig vorhanden.
„Die Produktivitätszuwächse haben in den letzten Jahrzehnten nicht nur die Profite, sondern vor allem auch die Arbeitslosigkeit wachsen lassen“, kritisiert Luttenberger. Er freut sich über die Neuentdeckung einer jahrzehntealten gewerkschaftlichen Forderung.
Die Krise habe die Schere zwischen Arm und Reich massiv auseinanderklaffen lassen. Eine Arbeitszeitverkürzung würde die vorhandene Arbeit besser verteilen. „Die einen sind verzweifelt und krank, weil sie mit dem Arbeitspensum, das auf ihnen lastet, nicht zurande kommen, und die anderen sind verzweifelt und krank, weil sie oft jahrelang arbeitslos sind“, schildert Luttenberger den Alltag vieler Menschen.
Doch schon bei der Präsentation der Forderungen ruderte Schachner zurück. Das „alles gehe natürlich nur in internationalem Gleichklang“, heißt es. „Es reicht nicht, richtige Forderungen in periodischen Abständen neu zu artikulieren. Ihre Umsetzung hängt von einer Gewerkschaftsbewegung ab, die bereit ist, in den Ring zu steigen“, hält Luttenberger entgegen. Die ÖGB-Spitze, dürfe aber „keine Angst vor der eigenen Courage“ bekommen. Die KommunistInnen in den Betrieben und der AK seien jedenfalls bereit, gemeinsam mit der ÖGB-Führung für die Umsetzung zu kämpfen.
Veröffentlicht: 5. April 2016