100. Geburtstag von Maria Cäsar - Ihre Lebensgeschichte
Die Widerstandskämpferin gegen den Nationalsozialismus und Kommunistin Maria Cäsar (1920-2017) wäre heuer 100 Jahre alt geworden.
Am 13. September jährt sich der Geburtstag von Maria Cäsar zum 100. Mal. Sie ist nie den einfachen Weg gegangen und war im Widerstand gegen den Faschismus aktiv. Sie trat unter Lebensgefahr gegen Diktatur, Krieg und mörderischen Rassismus ein. Zur Erinnerung an ihr Wirken trägt der Saal im Volkshaus Graz den Namen „Maria-Cäsar-Saal“.
Maria Cäsar wurde am 13. September 1920 in Prevalje/Slowenien geboren und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Judenburg. Als Kind eines Stahlarbeiters lernte sie die Not der Zwischenkriegszeit kennen. Politisch war Maria Cäsar zuerst bei den Roten Falken und nach dem 12. Februar 1934 beim Kommunistischen Jugendverband (KJV) aktiv und leistete illegale Arbeit im Untergrund. Nach dem Einmarsch der Nazitruppen in Österreich wurde sie im Mai 1939 von der Gestapo verhaftet und war 14 Monate lang im Landesgericht Graz inhaftiert.
Unmittelbar nach ihrer Enthaftung heiratete sie. Ihr erster Mann, der wie sie Mitglied einer Widerstandsgruppe war, fiel als Soldat im Jahr 1943. Maria Cäsar knüpfte in der Folge Kontakte zu jugoslawischen Partisanen und den Widerstandsgruppen in Judenburg. Als 1944 Mitglieder dieser Gruppen verhaftet wurden, befürchtete sie, dasselbe Schicksal zu erleiden und ging deshalb zu den slowenischen Verwandten.
Nach der Befreiung Österreichs arbeitete sie aktiv in den Reihen der KPÖ für eine demokratische und sozialistische Entwicklung unseres Landes und trat für die Rechte der Frauen ein. 1950 zog sie nach Graz und leistete in der KPÖ wichtige Beiträge zur Entwicklung der Partei. Im Bund Demokratischer Frauen (BDF) trat sie stets dafür ein, politisch interessierte Frauen in die Bewegung für die Emanzipation der Frauen und für soziale Gerechtigkeit einzubeziehen.
Nach ihrer Pensionierung widmete sie sich der Tätigkeit im KZ-Verband, dessen Landesvorsitzende sie viele Jahre lang war, und trug seither als Zeitzeugin an hunderten Schulen und in der Öffentlichkeit dazu bei, junge Menschen für die Gefahren des Rechtsextremismus zu sensibilisieren. Das begründete auch ihr hohes Ansehen weit über die Kreise unserer Partei hinaus.
Von der Republik Österreich erhielt sie 1978 die Befreiungsmedaille, die Stadt Graz machte sie 1995 zur Ehrenbürgerin und das Land Steiermark zeichnete sie 1999 mit dem Goldenen Ehrenzeichen aus. Im Jahr 2001 wurde sie auch mit dem Menschenrechtspreis des Landes Steiermark ausgezeichnet.
Am 1. September 2017 verstarb Maria Cäsar knapp vor ihrem 97. Geburtstag.
Elke Kahr über Maria Cäsar.
Die Rede entstand anlässlich der feierlichen Eröffnung des "Maria-Cäsar-Saal" im Grazer Volkshaus am 07.03.2018.
Gedenkfeier 100. Geburtstag Maria Cäsar
Aus gegebenen Anlass erinnert die KPÖ Steiermark an die unvergessliche Maria Cäsar mit einer Veranstaltung am Freitag, dem 18. September 2020 ab 19 Uhr im Bildungsverein der KPÖ (Lagergasse 98a, 8020 Graz).
Aufgrund der begrenzten TeilnehmerInnenanzhal wird um Anmeldung unter bildungsverein@kpoe-steiermark.at gebeten. Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie unter 0316 71 29 59 .
Veröffentlicht: 11. September 2020